Im Jahr 2011 ging der Nobelpreis an die Wissenschaftler Bruce Beutler, Jules Hoffmann und posthum an Ralph M. Steinman. Durch ihre Forschungsarbeit wurde das Verständnis des Immunsystems revolutioniert, so die Begründung der Jury in Stockholm. Sie haben Rezeptoren erforscht, die fremde Zellen und Erreger erkennen und sind dabei den zentralen Prinzipien zur Aktivierung des Immunsystems auf die Spur gekommen. Dadurch konnten neue Wege zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten und Krebs ermöglicht werden.
Der amerikanische Immunologe Bruce Beutler und der französische Biologe Jules Hoffmann entdeckten, dass es für eine Immunreaktion im Körper einen zusätzlichen Auslöser braucht, ein eindeutiges „Gefahrensignal“, damit überhaupt eine Killerreaktion etabliert werden kann. Diese zentrale Erkenntnis wird auch im Rahmen der IZOK- Therapie umgesetzt – durch den Einsatz des onkolytischen Virus im patienteneigenen Impfstoff.
Prof. Dr. Jules A. Hoffmann, Prof. Dr. Bruce Beutler, Ralph M. Steinman, Stefaan Van Gool mit Prof. Steinman
( Abb. Wikimedia Commons CC-BY-SA 3.0, Rockefeller University, NY )
Steinman wusste, dass er als Nobelpreisträger gehandelt wurde, aber die Ehrung war ihm nicht vergönnt, drei Tage vor der Bekanntgabe im Oktober 2011 verstarb er. Viereinhalb Jahre hatte er dem Bauchspeicheldrüsenkrebs die Stirn geboten, doch dieser große Triumph blieb ihm verwehrt. Bereits 1973 fand Steinman im Rahmen seiner Forschungsarbeit an der Rockefeller University in New York die bis dato unbekannten Dendritischen Zellen im Blut.
Er konnte in Zellkultur zeigen, dass sie andere Zellen aktivieren können, doch die Bedeutung dieser Erkenntnis war ihm und der Fachwelt lange nicht bewusst.Inzwischen ist das Potenzial von Impfstoffen auf Basis von Dendritischen Zellen bekannt, doch als Steinman 2007 die Krebsdiagnose erhielt – mit einer Lebenserwartung von sechs Monaten - war seine Therapie ein Experiment, denn er setzte neben der Chemotherpaie auf eine Impfung mit Hilfe „seiner“ Dendritischen Zellen.
Der Plan ging auf. Ralph Steinman genoss ein längeres und gesünderes Leben, als es die Umstände vermuten ließen. Und er lebte immerhin so lange, um zu sehen, wie Impfstoffe, die auf seiner Entdeckung beruhten, bei Krebs-patienten erfolgreich zum Einsatz kamen.ösische Biologe Jules Hoffmann entdeckten, dass es für eine Immunreaktion im Körper einen zusätzlichen Auslöser braucht, ein eindeutiges „Gefahrensignal“, damit überhaupt eine Killerreaktion etabliert werden kann. Diese zentrale Erkenntnis wird auch im Rahmen der IOZK- Therapie umgesetzt – durch den Einsatz des onkolytischen Virus im patienteneigenen Impfstoff.
Je ungenauer eine Behandlung ausgerichtet ist, desto mehr Nebenwirkungen verursacht sie, einschließlich der Kollateralschäden, wie sie beispielsweise bei Chemotherapien auftreten. Bei zielgerichteten Target-Therapien existiert das Problem, dass man die Strukturen, die vermehrt in Tumoren vorkommen und angegriffen werden, auch in den normalen Zellen vorfindet – sie sind denselben zerstörerischen Angriffen ausgesetzt. Bei der spezifischen Behandlungsform der zellulären Immuntherapie gibt es diesen Effekt nicht.
Eine weitere Besonderheit der Therapie ist, dass ein Teil der informierten Immunzellen ins Knochenmark wandert und dort ein immunologisches Gedächtnis bildet. Es kann das Entstehen von Metastasen verhindern, die in frühen Stadien häufig unentdeckt bleiben. Sobald die Tumorzellen wieder aktiv werden, ist das Immunsystem in der Lage, das Wachstum des Tumors selbstständig in Schach halten, weil es lernfähig ist.
Von den zahlreichen internationalen Studien zur Onkologie befasst sich aktuell nur ein geringer Anteil mit dem speziellen Segment der Immuntherapie gegen Krebs. Aufgrund der individualisierten Form der Behandlung verspricht sie keine hohen Gewinne durch ein mögliches Massenprodukt.
Umso wichtiger ist deshalb die Unterstützung durch private Initiativen, die die Erforschung dieser innovativen Therapieform unterstützen und die externe Kommunikation dieser Thematik voranbringen.